Sergio Ermotti, Chief Executive der UBS Group AG, hat Berichten zufolge wichtige der Credit Suisse Group AG in die engere Wahl gezogen, um dem Managementteam beizutreten, während sich der Schweizer Bankenriese laut Financial Times auf den Abschluss seiner Fusion mit dem angeschlagenen Rivalen vorbereitet.
Die bevorstehende Fusion, die Ende Mai oder Anfang Juni abgeschlossen sein soll, wird voraussichtlich ein dominantes Bankinstitut mit einem investierten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar schaffen.
Die strategischen Pläne von UBS für die Schweizer Einheit der Credit Suisse
Da die Fusion näher rückt, prüft UBS Optionen für die Schweizer Einheit der Credit Suisse. Zu den in Betracht gezogenen Alternativen gehört die Beibehaltung des Investmentbanking-Geschäfts der Einheit bei gleichzeitigem Verkauf des restlichen Geschäfts, möglicherweise durch einen Börsengang (IPO).
Die Schweizer Bank der Credit Suisse, die als Kronjuwel der Kreditgeber gilt, erwirtschaftete 2022 einen Vorsteuergewinn von 1,5 Milliarden Schweizer Franken (1,7 Milliarden US-Dollar).
Dixit Joshi, Chief Financial Officer, Francesca McDonagh, Chief Operating Officer, und André Helfenstein, Leiter des Schweizer Geschäfts, gehören vermutlich zu den Führungskräften, die nach der Fusion am ehesten Teil des Führungsteams der Schweizer Bank bleiben werden. Sowohl die UBS als auch die Credit Suisse lehnten es ab, sich zu dem Bericht zu äußern.
UBS stimmte im März zu, ihren Konkurrenten für 3 Milliarden Schweizer Franken (3,37 Milliarden US-Dollar) zu übernehmen, wobei der Deal auch die Übernahme von bis zu 5 Milliarden Verlusten beinhaltete. Die Übernahme wurde schnell von den Schweizer Behörden als Reaktion auf die finanziellen Probleme der Credit Suisse arrangiert.
Möglicher Stellenabbau und Marktbedenken
Während die Fusion voraussichtlich die Position von UBS auf dem Schweizer Kreditmarkt festigen wird, hat sie bei Gesetzgebern auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verringerung des Wettbewerbs geweckt.
Ermotti hat eingeräumt, dass ein Stellenabbau unvermeidlich ist, obwohl es noch zu früh ist, die genaue Anzahl der betroffenen Stellen zu bestimmen.
Die Zukunft des Geschäfts der Credit Suisse in der Schweiz bleibt eine wichtige strategische Entscheidung für UBS. Das Ausgliedern des Investmentbanking-Geschäfts würde einen Schritt rückgängig machen, der erst vor wenigen Monaten unternommen wurde, als die Credit Suisse das Geschäft von ihrer breiteren Investmentbanking-Sparte in die Schweizer Einheit überführte, wie im Jahresbericht 2022 des Kreditgebers beschrieben.
Da die Fusionsfrist näher rückt, treibt UBS ihre strategischen Planungs- und Führungsentscheidungen voran, mit dem Ziel, ein führendes Bankenunternehmen zu schaffen, das den Schweizer Kreditmarkt dominiert.
Angesichts der Tatsache, dass wichtige Führungskräfte der Credit Suisse bereit sind, dem Managementteam beizutreten, und aufgrund möglicher Änderungen in der Geschäftstätigkeit der Schweizer Einheit bleibt die Zukunft der fusionierten Institution ein heißes Thema in der Finanzwelt.